Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass die Sonne am Morgen auf- und am Abend untergeht, genauso wie wir davon ausgehen, dass Steine von oben nach unten fallen.

Doch das scheint nur so. Tatsächlich geht die Sonne weder auf nach unter, sondern die Erde dreht sich um sich herum. Und Steine fallen nur deswegen von oben nach unten, weil wir den Himmel als oben und die Erde als unten definiert haben.

Das alles ist nur eine Frage der Perspektive. Tatsächlich fallen Steine nicht, sondern bewegen sich in dem Gravitationsfeld. Und die Dinge bewegen sich nicht in Raum und Zeit, sondern die Dinge gestalten Raum und Zeit.

Wir nehmen also Dinge als gegeben hin, als Fakten, die uns aber tatsächlich nur so erscheinen, aber nicht so sind! Das ist so, weil wir die Dinge nicht nur beschreiben, sondern definieren. Problematisch wird das dann, wenn diese Ungenauigkeit zu einer falschen Schlussfolgerung führt.

Dass ich meine Schlafenszeiten nach dem Auf- und Untergehen der Sonne ausrichtet, ist logisch und macht Sinn. Doch wenn ich glaube, dass der Herr Meyer genau so ist, wie ich ihn sehe, habe ich und vielleicht auch der Herr Maier ein Problem.

Daher sollte ich mir immer darüber im Klaren und auch bewusst sein, nicht was ich wirklich weiß, sondern was tatsächlich so ist, nicht nur wie es erscheint und wie ich es vordergründig sehe, und auch wie ich es erlebe. Wie ich etwas erlebe, bedingt ja meine Emotionen.